Definition: Anthracnose (Colletotrichum graminicola)

Anthracnose kann über die ganze Vegetationszeit Ursache für Lückigkeit, vermindertes Wachstum und Vergilbung sein. Diese Erscheinungen werden dann häufig nicht als Krankheitssymptome erkannt und damit übersehen. Optimieren sich zudem die Umweltbedingungen für den Erreger, kommt es zu Ausfällen. Die Anthracnose wird über Maschinen und Spieler rasch verbreitet. Bei einem Befall im Spätsommer fördert die Schwächung der Gräser zudem rasche Folgeinfektionen, z.B. mit Schneeschimmel.

Symptome: Wie erkennt man Anthracnose?

In Abhängigkeit von der Temperatur zeigen sich unterschiedliche Schadbilder. Bei feuchtwarmer Witterung (> 25 °C): Größere, unregelmäßige Flecken und bänderartige Verfärbungen, von gelblich nach rotbraun wechselnd; der Bestand dünnt aus. Bei kühler Witterung (< 20 °C): 1 – 3 cm große Flecken, das jüngste Blatt verfärbt sich gelborange. Neben den Verfärbungen treten auch Wurzelfäulen auf. Die befallenen Pflanzen lassen sich leicht aus dem Boden ziehen. An abgestorbenen Pflanzenteilen findet man dunkles Myzel und schwarze Fruchtkörper (Acervuli) mit kurzen Dornen (Setae). Mit bloßem Auge betrachtet, erinnert der Belag an Ruß.

Ursachen: Wie ensteht Anthracnose?

Anthracnose wird durch den Pilz Colletotrichum cereale verursacht und tritt vor allem dann auf, wenn der Rasen unter starkem Stress steht. Trockenheit oder unsachgemäße Pflege, wie zu tiefer Schnitt, erhöhen die Anfälligkeit der Gräser für die Krankheit. Besonders problematisch ist eine unregelmäßige Bewässerung, bei der der Rasen entweder zu lange trocken bleibt oder zu plötzlich große Wassermengen erhält, was das Wurzelsystem schwächt. Ebenso fördert eine ungleichmäßige oder unzureichende Düngung das Auftreten von Anthracnose, da Nährstoffmängel das Wachstum der Gräser hemmen und sie weniger widerstandsfähig gegenüber Krankheitserregern machen. Diese Faktoren begünstigen das Eindringen des Pilzes in das Gewebe und führen zu typischen Symptomen wie Vergilbungen und abgestorbenen Graspartien.

Behandlung: Wie kann man Anthracnose behandeln?

  • Erhalt der Gräservitalität: Ein widerstandsfähiger Rasen ist weniger anfällig für Anthracnose. Durch regelmäßige Pflege, eine angepasste Düngung und eine ausgewogene Bewässerung kann die Vitalität der Gräser gefördert werden, sodass sie Stresssituationen besser überstehen und sich schneller regenerieren.
  • Anheben der Schnitthöhe: Zu tiefes Mähen schwächt die Gräser und erhöht ihre Anfälligkeit für Krankheiten. Eine leicht erhöhte Schnitthöhe entlastet die Pflanzen, fördert eine tiefere Wurzelbildung und verbessert die Widerstandsfähigkeit gegenüber Trockenstress und Pilzinfektionen.
  • Ausgewogene und gleichmäßige Nährstoffversorgung: Eine kontinuierliche und bedarfsgerechte Düngung sorgt für eine stabile Pflanzenentwicklung. Besonders wichtig ist eine ausreichende Versorgung mit Kalium und Phosphor, da diese Nährstoffe die Zellstruktur stärken und die Stressresistenz der Gräser verbessern. Übermäßige Stickstoffgaben sollten vermieden werden, da sie weiches Pflanzengewebe fördern, das anfälliger für den Pilz ist.
  • Drainage: Staunässe begünstigt Pilzkrankheiten, da sie die Sauerstoffversorgung der Wurzeln einschränkt und das Wachstum des Erregers fördert. Eine effektive Drainage sorgt dafür, dass überschüssiges Wasser schnell abgeführt wird und der Boden nicht zu lange feucht bleibt.
  • Reduzierung des Rasenfilzes: Eine dicke Filzschicht speichert Feuchtigkeit und schafft ein ideales Mikroklima für den Pilz. Durch regelmäßiges Aerifizieren kann der Rasenfilz abgebaut werden, wodurch Wasser, Luft und Nährstoffe wieder besser in den Boden gelangen.
  • Optimierung des Beregnungsprogramms: Eine gleichmäßige und angepasste Bewässerung ist essenziell, um Stress durch Trockenheit oder übermäßige Feuchtigkeit zu vermeiden. Die Beregnung sollte in den frühen Morgenstunden erfolgen, damit der Rasen im Tagesverlauf gut abtrocknen kann und eine übermäßige Blattnässe verhindert wird.
  • Beseitigung von Verdichtungen: Verdichtete Böden erschweren die Wasseraufnahme und die Sauerstoffversorgung der Wurzeln, was die Widerstandskraft des Rasens verringert. Durch regelmäßiges Aerifizieren kann die Bodenstruktur verbessert und die Durchlässigkeit für Wasser und Luft erhöht werden, sodass die Gräser gesund wachsen und sich besser gegen Anthracnose wehren können.

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