Definition: Dry Patch (Trockenschäden)

In England sind Dry-Patch-Symptome schon über 60 Jahre bekannt. Trotzdem sind die genauen Ursachen nicht geklärt. Untersuchungen ergaben, dass in vielen Fällen ein Bodenpilz wachsartige Strukturen erzeugt. Diese bewirken dann das wasserabweisende Erscheinungsbild. Häufig werden Boden- und Sandpartikel jedoch von hydrophoben organischen Substanzen überzogen. Zudem gibt es eine Reihe von physikalischen Faktoren, die das Auftreten der Trockenflecken verstärken oder sogar auslösen.

Symptome: Wie erkennt man Dry Pach?

Vor allem Greens weisen trockene Bereiche auf, in denen die Gräser welken und schnell vertrocknen. Im weiteren Verlauf wird der Boden wasserabweisend. Beregnungswasser dringt nicht mehr ein, sondern läuft oberflächlich ab. Ein Einschneiden mit dem Taschenmesser unmittelbar nach dem Wässern zeigt: Der Boden ist in diesen Bereichen staubtrocken, wobei das enge Nebeneinander von befallenem und unbefallenem, feuchtem Boden typisch ist.

Weiteres Merkmal: Frühmorgens zeigt sich auf diesen Flächen kein Tau. Ferner ist das Wurzelwachstum deutlich reduziert. Besonders deutlich sind die Symptome während trockener, heißer Witterung. Während kühler, feuchter Perioden erholen sich die Flächen scheinbar, doch das Graswachstum bleibt eingeschränkt. Zudem kommt es häufig zu starkem Algenbefall.

Ursachen: Wie entsteht Dry Patch?

Die Dry Patch-Krankheit entsteht durch eine Kombination ungünstiger Bodenbedingungen, die dazu führen, dass bestimmte Rasenbereiche trotz Bewässerung trocken bleiben. Eine schlechte Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens kann durch hydrophobe (wasserabweisende) Bodenpartikel verursacht werden, die verhindern, dass Wasser in den Wurzelbereich eindringt. Dies führt dazu, dass der Boden in betroffenen Bereichen austrocknet und das Gras nicht mehr ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt wird. Längere Trockenperioden verstärken das Problem, da der Boden weiter austrocknet und die wasserabweisenden Eigenschaften sich verstärken. Zusätzlich kann eine Bodenverdichtung die Wasserinfiltration erschweren, da verdichtete Schichten das Einsickern von Wasser verhindern und stattdessen zu ungleichmäßiger Feuchtigkeitsverteilung führen. Infolge dieser Faktoren entstehen trockene Flecken im Rasen, die das Gras schwächen und anfälliger für Schäden machen.

Behandlung: Wie behandelt man Dry Patch?

Optimierung der Beregnungstechnik: Eine gleichmäßige Wasserversorgung ist essenziell, um trockene Flecken im Rasen zu vermeiden. Die Beregnungstechnik sollte so angepasst werden, dass Wasser effizient verteilt wird. Dazu gehören eine optimale Anzahl an Regnern, eine korrekte Platzierung sowie eine Anpassung an die Hauptwindrichtung, um eine ungleichmäßige Bewässerung zu verhindern.

Ausgleich extremer Modellierungen: Unebenheiten oder starke Bodenwellen können dazu führen, dass sich Wasser ungleichmäßig verteilt. Während Erhebungen schneller austrocknen, können Senken zu Staunässe neigen. Eine Angleichung solcher Flächen sorgt für eine gleichmäßige Wasserverteilung und verhindert Trockenstellen.

Beseitigung von Bodenverdichtungen: Verdichtete Böden erschweren die Wasseraufnahme und fördern das Auftreten von Dry Patch. Durch regelmäßige Maßnahmen wie Aerifizieren oder Tiefenlockerung kann die Bodenstruktur verbessert werden, sodass Wasser wieder besser in tiefere Bodenschichten eindringen und von den Wurzeln aufgenommen werden kann.

Oberflächennahes Schlitzen (Achtung: Nicht bei akuten Symptomen): Das Schlitzen des Bodens in trockenen Phasen kann helfen, die Wasserinfiltration zu verbessern. Dabei entstehen feine Risse oder Spalten, durch die Wasser effektiver in den Boden eindringen kann. Allerdings sollte diese Maßnahme nicht bei bereits ausgetrocknetem Boden angewendet werden, da sie sonst das Problem verstärken kann.

Zusätzliches Wässern per Hand: Besonders hartnäckige trockene Stellen können gezielt per Hand bewässert werden, um sicherzustellen, dass das Wasser direkt an die betroffenen Flächen gelangt. Dies ist eine effektive Ergänzung zur automatischen Beregnung, um lokale Trockenflecken gezielt zu versorgen.

Einsatz von Benetzungsmitteln (Wetting Agents): Benetzungsmittel reduzieren die Oberflächenspannung des Wassers und verbessern dadurch die Wasseraufnahme in hydrophoben Böden. Sie sorgen dafür, dass Feuchtigkeit besser in den Boden eindringt und sich gleichmäßiger verteilt. Wichtig ist, mit dem Einsatz rechtzeitig zu beginnen – idealerweise vorbeugend, bevor erste Trockenschäden sichtbar werden.

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