Fusarium-Blight-Syndrom (Fusarium culmorum, Fusarium poae)
Die Bezeichnung Fusarium-Blight-Syndrom weist darauf hin, dass diese Krankheit in der Praxis häufig in Form von Mischinfektionen auftritt. Folgende Krankheiten können beteiligt sein: Ophiobolus, Blattflecken und Pythium. Durch Maschinen wie z.B. Mähroboter, Spieler, Wind und Wasser ist eine schnelle Verbreitung möglich. Fusarium kann zu kahlen Stellen im Rasen führen, wenn es nicht rechtzeitig behandelt wird.
Symptome: Wie erkennt man das Fusarium-Blight-Syndrom?
Befallene Rasenflächen zeigen zunächst unregelmäßige, hellgrüne Flecken (5 – 10 cm), die sich dann hellbraun und später strohartig verfärben. Typisch, jedoch nicht zwingend, ist die Ausbildung eines “Froschauges”, ein Ring aus strohfarbenem Gras mit normalgrünen Gräsern im Zentrum. Das schwach rötliche Myzel erscheint nur bei hoher Luftfeuchtigkeit am Rand der Flecken, und an den Einzelpflanzen lassen sich Blattflecken feststellen. Zudem treten dunkelbraune Verfärbungen an den Wurzeln auf.
Ursachen: Wie entsteht das Fusarium-Blight-Syndrom?
Das Fusarium Blight-Syndrom, verursacht durch den Pilz Fusarium spp., wird durch mehrere Faktoren begünstigt. Stauende Nässe tritt häufig bei unzureichend drainierten Böden oder bei ständiger Überbewässerung auf und schafft ideale Bedingungen für das Wachstum des Pilzes. Der Pilz gedeiht in feuchtem Milieu und befällt die Gräser, wenn diese durch die überschüssige Feuchtigkeit geschwächt sind. Schlechter Wasserabfluss, beispielsweise durch verdichteten Boden, verstärkt dieses Problem, da sich Wasser ansammelt und die Wurzeln in einem feuchten, sauerstoffarmen Zustand verbleiben, was die Rasenpflanzen anfällig für Infektionen macht. Eine Überdüngung mit Stickstoff fördert das schnelle Wachstum von Gräsern, wodurch die Pflanzen anfälliger für Stress und Krankheiten wie Fusarium Blight werden. Zudem kann ein übermäßiger Stickstoffgehalt die natürliche Widerstandsfähigkeit der Pflanzen verringern und das Wachstum von Fusarium begünstigen, da der Pilz auf die nährstoffreichen Gewebe zugreift.
Behandlung: Wie kann man das Fusarium-Blight-Syndrom behandeln?
- Ausgewogene und gleichmäßige Nährstoffversorgung: Eine gleichmäßige Verteilung aller wesentlichen Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium sorgt dafür, dass der Rasen kräftig und widerstandsfähig bleibt. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung stärkt die Gräser und macht sie weniger anfällig für Krankheiten, indem sie das Wachstum fördert und gleichzeitig das Risiko von Mangelerscheinungen minimiert. Die richtige Nährstoffverteilung sorgt auch dafür, dass die Pflanzen in der Lage sind, sich effektiv gegen Umweltstress zu wappnen.
- Gezielte Kaliumzufuhr während der Sommermonate: Kalium spielt eine Schlüsselrolle bei der Stärkung der Zellwände und der Verbesserung der Toleranz gegenüber Stressfaktoren wie Trockenheit und Hitze. In den Sommermonaten, wenn der Rasen stärker beansprucht wird, ist eine gezielte Kaliumdüngung besonders wichtig. Sie fördert die Widerstandsfähigkeit des Rasens gegen extreme Wetterbedingungen und hilft, das Risiko von Krankheiten und Schädlingen zu verringern.
- Vermeidung von Trockenstress: Trockenstress entsteht, wenn der Rasen nicht genügend Wasser erhält, was zu einer Schwächung der Pflanzen führt. Ein gesunder Rasen benötigt konstante, aber maßvolle Bewässerung, um in den wärmeren Monaten gut zu gedeihen. Durch regelmäßige, tiefgehende Bewässerung wird sichergestellt, dass die Wurzeln gut mit Wasser versorgt werden, ohne dass Staunässe entsteht, was das Risiko von Pilzkrankheiten reduziert.
- Optimierung der Beregnungstechnik: Eine effiziente Bewässerung ist entscheidend, um den Rasen mit der richtigen Menge Wasser zu versorgen, ohne Überwässerung zu verursachen. Durch den Einsatz moderner Beregnungstechniken wie Tropfbewässerung oder Sprinkler mit präziser Steuerung können sowohl Wasserverbrauch als auch Feuchtigkeitsverteilung optimiert werden. Eine gleichmäßige Bewässerung sorgt dafür, dass der Rasen gesund bleibt und keine Bereiche mit zu viel oder zu wenig Wasser ausgesetzt sind, was das Risiko von Krankheitsbefall verringert.
- Abkühlen des Bestandes durch Beregnung (bei extremem Befallsdruck): Bei extremen Hitzebedingungen und hohem Krankheitsdruck kann eine gezielte Beregnung dazu beitragen, den Rasen zu kühlen und die Feuchtigkeit zu erhöhen, was das Wachstum des Pilzes hemmen kann. Diese Maßnahme reduziert die Temperatur auf der Rasenoberfläche, was die Ausbreitung von Pilzkrankheiten wie Fusarium und Dollarspot verlangsamt. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Beregnung nicht zu langanhaltender Staunässe führt.
- Einstellung des pH-Wertes auf 5,5 – 6,5: Der pH-Wert des Bodens spielt eine entscheidende Rolle bei der Verfügbarkeit von Nährstoffen und der Gesundheit des Rasens. Ein pH-Wert im Bereich von 5,5 bis 6,5 gilt als optimal für die meisten Rasensorten, da er die besten Bedingungen für das Wurzelwachstum und die Nährstoffaufnahme schafft. Ein zu niedriger oder zu hoher pH-Wert kann das Wachstum hemmen und den Rasen anfälliger für Krankheiten machen. Daher sollte der pH-Wert regelmäßig überprüft und gegebenenfalls durch gezielte Maßnahmen wie das Kalken des Bodens angepasst werden.