Definition: Pythium (Pythium spp.)

Hinter dem Begriff Pythium-Fäule verbergen sich diverse Krankheitsbilder, die in Abhängigkeit vom Alter der Rasenflächen auftreten. Allgemein handelt es sich hierbei um eine Erkrankung, die vor allem Gräser mit geringer Vitalität befällt (Stresskrankheit) und daher häufig als Folgeinfektion von Trockenschäden auftritt. Bei günstigen Umweltbedingungen kann es zu einer schnellen und großflächigen Ausbreitung kommen. Zum einen werden infizierte Pflanzenteile durch Maschinen und Spieler verschleppt, zum anderen werden Pilzsporen mit Oberflächenwasser verbreitet.

Symptome: Wie erkennt man Pythium?

1. Pythium bei Neuanlagen und Nachsaaten:

  • Vorauslauf: Fäulen, Störung der Keimung, es kommt zu Fehlstellen.
  • Wurzelnekrosen und Stängelweichfäulen: Nach dem Auflaufen trocknen die Gräser an der Halmbasis ein, fallen um und sterben ab. Sie lassen sich sehr leicht aus dem Boden ziehen, die Wurzeln sind dunkel verfärbt. Anfangs handelt es sich um kleine Kahlstellen, später verbinden sich die Flecken und größere Flächen werden zerstört.

2. Pythium bei etablierten Rasenflächen:

  • Blatt- und Wurzelfäulen: Zu Beginn der Erkrankung treten kleine, eingesunkene Flecken auf, die bei hoher Luftfeuchtigkeit schleimig wirken und sich auch so anfühlen (Film auf den Blättern). Bei idealen Befallsbedingungen verbinden sich die grauen bis rötlichen Flecken und lassen größere Flächen entstehen. In diesem Stadium besteht die Gefahr der Verwechslung mit Trockenschäden. Betrachtet man jedoch die Einzelpflanzen, lässt sich dieses leicht aus dem Boden ziehen. Dabei ist in der Regel der Wurzelhals bräunlich verfärbt, Myzel zeigt sich nur sehr selten.

Ursachen: Warum entsteht Pythium?

Pythium-Krankheiten treten vor allem unter extrem feuchten Bedingungen auf und werden durch verschiedene Pythium-Pilze verursacht. Eine anhaltend hohe Feuchtigkeit fördert das Wachstum der Erreger, insbesondere wenn Wasser auf der Rasenoberfläche steht und nicht schnell genug abfließt. Stehendes Wasser entsteht häufig durch unzureichende Drainage oder Bodenverdichtungen, wodurch der Sauerstoffgehalt im Boden sinkt und die Wurzeln geschwächt werden. Zusätzlich begünstigt eine schlechte Belüftung des Rasens, beispielsweise durch dichte Vegetation oder mangelnde Luftzirkulation, die Ausbreitung der Krankheit. In Kombination schaffen diese Faktoren ideale Bedingungen für den Pilzbefall, da sich die Sporen in feuchter Umgebung schnell vermehren und den Rasen nachhaltig schädigen können.

Behandlung: Wie kann man Pythium behandeln?

  • Optimierung der Beregnungstechnik: Die Bewässerung sollte bevorzugt in den frühen Morgenstunden erfolgen, damit der Rasen im Laufe des Tages schnell abtrocknet. Dies reduziert die Zeit, in der ein Wasserfilm auf den Blättern vorhanden ist, da Pythium-Erreger nur unter feuchten Bedingungen in die Pflanze eindringen können. Zudem sollte Staunässe vermieden werden, indem die Wassermenge an die Bodenverhältnisse angepasst wird.
  • Beseitigung von Bodenverdichtungen: Verdichtete Böden verschlechtern den Wasserabfluss und reduzieren die Sauerstoffversorgung der Wurzeln, wodurch die Gräser geschwächt und anfälliger für Infektionen werden. Regelmäßiges Aerifizieren oder Tiefenlockerung verbessert die Bodenstruktur und fördert eine bessere Wasser- und Luftzirkulation.
  • Ausgewogene und gleichmäßige Nährstoffversorgung: Eine bedarfsgerechte Düngung stärkt den Rasen und macht ihn widerstandsfähiger gegen Pilzkrankheiten. Besonders wichtig ist eine moderate Stickstoffversorgung, da übermäßige Mengen weiches, anfälliges Pflanzengewebe begünstigen, während Kalium die Zellstruktur und Stressresistenz der Gräser verbessert.
  • Reduzierung des Rasenfilzes: Eine dicke Filzschicht speichert Feuchtigkeit und schafft ideale Bedingungen für die Vermehrung von Pythium-Erregern. Durch Vertikutieren oder Besanden kann der Rasenfilz verringert werden, sodass Wasser schneller abläuft und die Rasenoberfläche schneller abtrocknet.
  • pH-Wert-Kontrolle: Ein optimaler pH-Wert im Boden (meist zwischen 5,5 und 6,5) sorgt für eine ausgewogene Nährstoffverfügbarkeit und unterstützt das gesunde Wachstum des Rasens. Ein zu niedriger oder zu hoher pH-Wert kann das Pflanzenwachstum schwächen und die Krankheitsanfälligkeit erhöhen. Regelmäßige Bodenanalysen helfen dabei, den pH-Wert zu überwachen und bei Bedarf durch Kalkung oder Schwefelgaben anzupassen.
  • Bei Neuanlagen und Nachsaaten: Optimale Saatgutmenge und Ablagetiefe: Eine zu dichte Aussaat kann zu übermäßigem Konkurrenzdruck führen und die Luftzirkulation im Bestand einschränken, wodurch Feuchtigkeit länger erhalten bleibt – ideale Bedingungen für Pythium-Infektionen. Eine fachgerechte Saat mit der richtigen Menge und Ablagetiefe sorgt für gleichmäßiges Wachstum und eine gesunde Entwicklung der Jungpflanzen.

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