Regenwürmer – nützliche Störenfriede

Regenwürmer - nützliche Störenfriede

Besonders im Frühjahr und im Herbst machen Regenwürmer auf Spielfeldoberflächen mit Regenwurmhaufen wieder auf sich aufmerksam. In den meisten Böden sind sie zahlreich vertreten und erwünscht. Sie gelten als Zeichen einer guten Bodenqualität und verarbeiten die anfallende organische Substanz. Auf der Suche nach Nahrung legen sie vertikale und horizontale Gangsysteme an, die sich bis in mehrere Meter Tiefe erstrecken können. Durch diese intensive Grabetätigkeit lockern und durchmischen Regenwürmer den Boden. Durch die Wurmröhren kann Wasser schnell in tieferliegende Schichten versickern und es findet ein intensiver Gasaustausch zwischen Boden und Atmosphäre statt.

Dieses ,,kostenlose‘‘ Aerifizieren gilt auch für Rasensportplätze. Hier sind die Regenwürmer sogar wichtige Helfer bei der Funktionsfähigkeit, da sie bei lehmigen Bodenaufbauten insbesondere im Frühjahr und Herbst die Wasserableitung und Belüftung verbessern. Ohne diese Hilfe wären diese Plätze bei Regen weniger belast- und bespielbar. Auf sehr sandreich aufgebauten Rasenplätzen reduzieren sie den anfallenden Rasenfilz und verringern somit den Vertikutieraufwand.

Bis zu 200 Regenwürmer siedeln sich auf einem Quadratmeter an und können ebenso viele Häufchen darauf hinterlassen. Ist eine Spielfläche erst einmal flächendeckend mit Wurmkothaufen übersät, werden die sonst so nützlichen Helfer schnell zu einer großen Last.

Der Boden wird rutschig und die Gräser werden beim Betreten oder Befahren unter dem ausgeworfenen Boden begraben. In der Folge sind der Ball und die Schuhe der Spieler verschmiert. Zudem entstehen Kahlstellen, in denen sich unerwünschte Pflanzenarten etablieren. Dann treten die oben aufgeführten positiven Effekte schnell in den Hintergrund und der Ruf nach Abhilfe wird laut. Aber was kann man jetzt noch tun?

Eine Möglichkeit zur totalen Beseitigung der Regenwürmer gibt es nicht. Dies ist wegen der positiven Einflüsse auf den Boden auch nicht erwünscht. Aber auch eine Reduzierung der Regenwürmer durch unterschiedliche Maßnahmen hat in der Praxis bisher zu keinem nennenswerten oder dauerhaften Erfolg geführt. Insofern bleibt nur folgende Vorgehensweise übrig:

  • Bei starker Regenwurmtätigkeit, vorzugsweise im Frühjahr und Herbst, sollte die Rasenfläche mit jeweils ca. 2 bis 3 l Sand pro m² besandet werden. Der Sand magert den „fetten“ Regenwurmkot ab und man kann ihn anschließend beim Abschleppen besser zerreiben. Zusätzlich wird die Oberfläche durch den Sand trockener und stabiler.
  • Außerdem sollte der Platz bei trockener Witterung abgeschleppt werden. Hierdurch werden die Regenwurmhaufen verteilt und begraben die Gräser nicht mehr unter sich.
  • Daneben sollten Schnittgut, Laub oder andere organische Substanzen den Regenwürmern nicht als zusätzliche Nahrungsquelle angeboten werden.

Diese Maßnahmen müssen über mehrere Jahre, auf manchen Plätzen sogar ein „Sportplatzleben“ lang durchgeführt werden.

Finden Sie jetzt Ihren Ansprechpartner:

Weitere News