Definition: Rotspitzigkeit (Laetisaria fuciformis)
Die Rotspitzigkeit ist eine der am häufigsten auftretenden Rasenkrankheiten. Sie tritt vor allem bei nährstoffarmen oder gestressten Rasenflächen auf. Da die Mindesttemperatur für eine Infektion bei 5 Grad und die Höchsttemperatur bei 30 Grad liegt, ist ein nahezu ganzjähriger Befall möglich. Die Schäden sind jedoch in der Regel gering, da es nur selten zu einem Stängel- oder Blattbefall kommt.
Symptome: Wie erkennt man Rotspitzigkeit?
Zunächst zeigen sich kleine, unregelmäßig geformte Flecken, die im weiteren Verlauf der Infektion erst hellbraun und später dann strohfarben werden. Innerhalb der erkrankten Flächen trifft man häufig auf gesunde Pflanzen. Bei hoher Luftfeuchtigkeit zeigt sich ein rosafarbenes, watteartiges Myzel. An den Spitzen der befallenen Blätter bilden sich durch Myzelzusammenlagerung die typischen geweihartigen, roten Stroma Strukturen. Bei Temperaturen von 16 – 22 Grad und feuchter Witterung ist ein epidemisches Auftreten möglich. In diesem Fall erscheinen die gesamten Rasenflächen rot.
Ursachen: Warum entsteht Rotspitzigkeit?
Die Rotspitzigkeit bei Pflanzen wird durch einen Stickstoffmangel ausgelöst, der das Wachstum und die Abwehrkräfte schwächt. Zudem begünstigen hohe Luftfeuchtigkeit und anhaltende Feuchtigkeit das Wachstum des Pilzerregers, da er sich in feuchtem Milieu besonders gut ausbreiten kann. Schlechte Bodenbelüftung verhindert die Sauerstoffzufuhr zu den Wurzeln, was die Pflanze zusätzlich schwächt und die Ausbreitung des Pilzes erleichtert.
Behandlung: Wie kann man Rotspitzigkeit behandeln?
Optimale Sortenwahl: Die Wahl geeigneter Rasensorten ist entscheidend, da unterschiedliche Gräser eine variierende Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten wie Rotspitzigkeit haben. Besonders robuste und an die regionalen Bedingungen angepasste Sorten können helfen, die Anfälligkeit zu verringern und die Gesundheit des Rasens langfristig zu fördern.
Ausgewogene und gleichmäßige Nährstoffversorgung: Eine ausgewogene Nährstoffzufuhr sorgt dafür, dass der Rasen alle notwendigen Mineralien und Spurenelemente erhält. Dies stärkt das Wachstum und die Widerstandskraft des Grases, während eine gleichmäßige Versorgung Schwankungen und Mangelzustände vermeidet, die die Gesundheit des Rasens beeinträchtigen könnten.
Düngung mit Langzeitstickstoff, gezielte Gaben bei Stickstoffmangel: Langzeitdünger stellen den Pflanzen kontinuierlich Stickstoff über einen längeren Zeitraum zur Verfügung, was das Risiko plötzlicher Mangelerscheinungen minimiert. Bei erkennbarem Stickstoffmangel sollten gezielte Düngegaben eingesetzt werden, um die Vitalität des Rasens wiederherzustellen und das Auftreten von Krankheiten zu reduzieren.
Reduzierung des Rasenfilzes: Das regelmäßige Entfernen von Rasenfilz durch Vertikutieren oder Aerifizieren verbessert die Luft- und Wasserzufuhr zu den Wurzeln und verringert den Nährboden für schädliche Pilze. Ein lockerer, filzfreier Rasen kann Feuchtigkeit besser aufnehmen und trocknet schneller ab, was das Risiko von Pilzkrankheiten mindert.
Optimierung der Beregnungstechnik: Eine effiziente und angepasste Bewässerung verhindert Staunässe und sorgt dafür, dass der Boden gleichmäßig und ausreichend mit Wasser versorgt wird. Durch das Vermeiden von Überwässerung und gezielte Bewässerung zu optimalen Zeiten, wie am frühen Morgen, wird die Ausbreitung von Pilzkrankheiten durch übermäßige Feuchtigkeit reduziert.

Inhaltsverzeichnis
Diese Produkte könnten Sie interessieren
Fragen aus unserem Rasen-Lexikon
Mein Rasen wird gelb. Woran kann es liegen?
Nach der letzten Düngung ist mein Rasen stellenweise fleckig. Woher kommt das & was ich ich tun?
Warum befinden sich im Rasen braune Stellen und die Gräser spitzen sind rot-bräunlich verfärbt?
Warum sollte ich den Rasen lüften?
Was hat es mit den dunklen, im Kreis wachsenden Pilzen im Rasen auf sich?